3. Mai 2008

Kochbloggen: Kutteln!

Eine meiner irrsten Angewohnheiten ist, wenn mir der Gedanke nach einem speziellen Gericht oder Getränk (s. Ostergruss) warum auch immer durch den Kopf schiesst, dieses zeitnah essen zu MÜSSEN. Oft wird dies durch einen äusseren Reiz, etwas die Auslage der Metzger in der grossen Markthalle ausgelöst.

Da ging ich heute ich nichtsahnend an Kutteln vorbei. Kurz weitergelaufen, überlegt, zurückgelaufen, und natürlich gleichmal ein Kilo einsacken lassen. Blöd wie ich bin, frage ich zwar jedesmal wenn ich daheim bin meine große Schwester nach der korrekten Zubereitung gemäss Familienrezept, vergesse es aber immer weil ich noch nie Kutteln zubereitet habe. Denn nur die Übung macht hier den Meister. Also, Handy raus, Ferngespräch geführt und folgende, bebilderte Anleitung abgeholt. Man nehme:

Kutteln, Zwiebel,Pfeffer & Salz (im Moerser), Zucker, Weisswein, Mehl, EIN Lorbeerblatt.

Mit den zugehörigen Werkzeugen Zwiebeln kleinhacken, Weißwein öffnen, vergessene Zutat, nämlich Essig, ins Bild einschmuggeln und ggfs. die Kutteln kleiner schneiden. Die waren etwas zu groß geschnitten. Das war natürlich "nem good". Wer mir nachher sagen kann, mit welchem Werkzeug welche Tätigkeit ausgeführt wurde, darf später mal probieren.

Einer hübschen Farbe wegen etwas Zucker karamelisieren lassen, auf einem Gasherd etwas knifflig weil ruckzuck schwarz.

Zwiebel eini, anschwitzen.

Kutteln hinterher, ordentlich anbraten. Pfeffer und Salz dazu, mehlieren, also mit Mehl bestäuben.

Jetzt kommt der schwerste Teil: kurz durchatmen, Stoßseufzer absetzen und den guten ungarischen (wahlweise badisch) Riesling hineingeben und ordentlich umrühren. Kurz der Flasche nachweinen. Oder mit ihrer Schwester auf sie anstoßen. EIN Lorbeerblatt dazu, Herd runterdrehen, und nach einer Weile sieht das ganze so aus:

Jetzt noch mit Essig und etwas Fleischbrühe abschmecken und mit Bratkartoffeln oder einfach einem Stück Brot geniessen. Oh, ganz vergessen: Was sind Kutteln? Klickst du hier.

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